Landrat besucht Dörfer im Milower Land

Veröffentlicht am 05.10.2018 in Allgemein

Ohne Vereine könnten Dorfgemeinschaften nur schwer existieren. Das bestätigten am Donnerstag Mario Bessert und Wolfgang Gräfe dem Landrat des Kreises. Roger Lewandowski hat sich im Milower Land umgesehen.

Freiwillige – sie halten in den Dörfern die Lebensqualität hoch. In Zollchow sind es der Bürgerzusammenschluss „ZoLa“ und die Feuerwehr zusammen mit dem Ortsbeirat. Im benachbarten Vieritz sind es ebenfalls die Feuerwehr und der Sportverein.

Passend dazu hatte der Bürgermeister der Gemeinde Milower Land den Landrat zusammen mit seiner Entourage in ein Feuerwehrauto gepackt. Wolfgang Gräfe, Vorsitzender der Gemeindevertretung hatte sich angeschlossen – auch, weil am Vormittag eine Station in Zollchow vorgesehen war.

Beim SV Vieritz ist das große Vereinsjubiläum vom vergangenen Jahr noch in aller Munde. 40 Jahre wurde der Verein alt. „Das ganze Dorf hat gefeiert“, erinnert der Vereinsvorsitzende Mario Bessert an das Fest. Inzwischen ist der Sportplatz mit dem Vereinsheim zu einem wichtigen Treffpunkt geworden. Nicht nur Sportler treffen sich hier. Es gebe weitere Veranstaltungen, zum Beispiel der Feuerwehr, so Bessert.

Die Kicker des SV Vieritz halten zusammen. Gemeinsam mit den Schlachtenbummlern geht es zum letzten Auswärtsspieltag immer in einem großen Bus zum Gegner. Zurück in Vieritz, wird gefeiert. Mitglieder und Freunde des Vereins bauen zurzeit in Eigenleistung einen weiteren Sanitärtrakt. Der Rohbau steht, der Dachdecker beginnt jetzt mit der Arbeit. „Wir wollen noch in diesem Jahr fertig werden“, sagt Bessert.

Der SV Vieritz hat bereits vom Goldenen Plan Havelland profitiert. Landrat Roger Lewandowski ist beeindruckt und ermutigt, weitere Anträge zu stellen. „Wir wollen dieses Förderprogramm für die Sportvereine auf jeden Fall fortsetzen.“

Eine Gemeinschaftsleistung ist auch das Gemeindezentrum in Zollchow. Natürlich haben die Dorfbewohner mit dem Ortsbeirat hier nicht alles in Eigenleistung erbringen können – aber sehr viele Gewerke sind es dennoch. „Jetzt haben wir hier einen modern ausgestatteten Treffpunkt“, sagt Ortsvorsteher Wolfgang Gräfe. Auch der Festplatz ist in einer Gemeinschaftsaktion der Einwohner entstanden. „Besonders freue ich mich, dass wir auch junge Leute begeistern können etwas für die Dorfgemeinschaft zu tun“, sagt Gräfe.

Der Ortsvorsteher muss sich übrigens nicht über leere Besucherplätze bei Ortsbeiratssitzungen ärgern. „Ich lade hier jeden Einwohner persönlich mit einem Kartengruß ein“, sagt Gräfe. 50 Gäste bei Ortsbeiratssitzungen – das ist die Regel. „Und dann wird auch munter debattiert“, sagt der Ortsvorsteher.

Sowohl Mario Bessert, als auch Wolfgang Gräfe waren begeistert von der Jubiläumsfeier zum Bestehen des Milower Landes. „Das war großartig“, sagte Bessert. „Ich habe noch niemanden getroffen, dem die Festveranstaltung nicht gefallen hat“, ergänzt Wolfgang Gräfe.

Was noch zu tun ist

Natürlich gibt es auch in Milower Land Themen, die noch abzuarbeiten sind. Baugebiete ist eines davon. „Da stoßen wir in einigen >Ortsteilen mittlerweile an Grenzen, obwohl das Interesse groß ist“, sagt Felix Menzel. Und die wichtigen Einrichtungen in der Großgemeinde sollen barrierefrei werden. „Das geht aber nur Stück für Stück“, so Menzel. Am Nachmittag besichtigte Lewandowski noch den Jugendklub Milow und die Kirche in Bützer.

Wichtig bleibt ihm, das Leben auf den Dörfern so interessant zu gestalten, dass mehr Menschen aufs Land hinausziehen. „Das ist der Trend, den ich unterstütze“, unterstrich der Landrat.

Text und Foto Märkische Allgemeine / Joachim Wilisch

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