Brücke und Radwege können gebaut werden

Veröffentlicht am 18.09.2018 in Verkehr

Zwei lang ersehnte Nachrichten hat Infrastrukturministerin Kathrin Schneider am Freitag in Milow überbracht. Die Bauarbeiten für eine neue Havelbrücke und neue Radwege können 2019 beginnen.

Infrastrukturministerin Kathrin Schneider (SPD) kam gestern mit zwei klaren Aussagen, die in Milow und Premnitz schon lange ersehnt worden waren. Dem Bau einer neuen Brücke über die Havel bei Milow steht aus planungsrechtlichen Gründen nichts mehr im Weg und für zwei neue Radwege neben der Straße L 963 zwischen den beiden Orten soll noch in diesem Jahr das nötige Baurecht geschaffen werden.

Was das für die konkreten Bauarbeiten selbst bedeutet, hat die Ministerin auch gleich erklärt. Gegen den im April gefassten Planfeststellungsbeschluss für die Brücke habe es keine Klagen gegeben, teilte sie mit. Jetzt werde das Vergabeverfahren für die Bauarbeiten gestartet und deren Ablauf könne geplant werden.

 

Die Milower Brücke ist für Radfahrer nicht so richtig sicher

Die Milower Brücke ist für Radfahrer nicht so richtig sicher. Quelle: Bernd Geske

„Baubeginn für die Brücke könnte demnach im zweiten Quartal 2019 sein“, teilte Kathrin Schneider mit, wenn mit der Ausschreibung „alles gut geht“. Sie meinte damit: Wenn es geeignete Bewerbungen von Bauunternehmen gibt. Derzeit sei es in manchen Fällen schwer, eine geeignete Firma zu finden.

Noch ein bisschen dringender als eine neue Brücke wird von den Menschen in Milow und Premnitz sicher der Neubau von zwei Radwegen an der Ortsverbindungsstraße erwartet. Sie gehe davon aus, sagte die Ministerin, dass für dieses Projekt noch bis zum Ende des Jahres 2018 Baurecht geschaffen werden könne. Wenn das gelinge, könne mit dem Bau der Radwege in der zweiten Hälfte des Jahres 2019 begonnen werden.

Radwegmarkierungen 2014 entfernt

Milower - Land - Bürgermeister Felix Menzel (SPD) erinnerte daran, dass im Zuge einer Fahrbahnaufbesserung der Straße 2014 die bis dahin vorhandenen Radwegmarkierungen entfernt worden waren. Der erste gemeinsame Brief der Bürgermeister, in dem die entsprechenden Stellen um eine Wiederherstellung der Markierungen gebeten wurden, sei am 4. November jenes Jahres geschrieben worden.

Nach immer neuen Versuchen habe man sich später vom Gedanken verabschiedet, dass Markierungen wieder auf die Fahrbahn sollen, berichtete Felix Menzel. Stattdessen sei man auf „Plan B“ umgestiegen – und zwar den sowieso geplanten Neubau von Brücke und Straße nach Kräften zu unterstützen.

Investition von fünf Millionen Euro

Ministerin Kathrin Schneider sagte, dass das Milower Vorhaben mit einer Investitionssumme von fünf Millionen Euro zu den „relativ großen Projekten“ des Landes gehört. Es sei ein Bestandteil des 100-Millionen-Euro-Programms für den Ausbau der Landesstraßen. Baurecht zu schaffen stelle sich häufig als schwierig heraus, teilte sie mit. Deshalb sei sie den beiden Bürgermeistern für ihre Unterstützung im Planverfahren sehr dankbar, weil sie mit Bürgern und Verbänden ein Einvernehmen hergestellt haben.

Felix Menzel habe in der Tat eine Klage verhindert, die eine Verzögerung des Vorhabens zur Folge gehabt hätte, ließ der Premnitzer Bürgermeister Ralf Tebling (SPD) da wissen. Menzel schwächte ab: „Wir haben einen Kompromiss gefunden.“ Die Orte Premnitz und Milow verbinde vieles, erklärte Ralf Tebling. Es seien viele Milower und Premnitzer, die mit Fahrrädern zwischen den Orten pendeln. Die Frage sicherer Radwege bewege die Leute. Deshalb, so Tebling. „Ist es toll, wenn es nächstes Jahr losgeht.“

Text und Foto Märkische Allgemeine / Bernd Geske

Die Artikel zum Thema finden Sie hier:
MAZ