Ein Dorf bekommt eine neue Mitte

Veröffentlicht am 17.08.2018 in Verkehr

Jahrelang galt das marode Wohnhaus an der Ziegelstraße in Bützer als Schandfleck in dem Haveldorf. Nun hat ein Bagger das Haus abgerissen. Hier soll ein neuer, barrierefreier Dorfplatz entstehen.

Das marode Wohnhaus, der Schandfleck in der Mitte des Haveldorfs Bützer, ist verschwunden. Bereits im Juli machte ein Bagger das alte Gebäude dem Erdboden gleich. Die Gemeinde hatte das Haus samt Grundstück vor drei Jahren erworben, mit dem Ziel, die Dorfmitte neu zu gestalten.

Der Anfang ist nun gemacht. Der Platz ist frei und geglättet. Anfang September folgt der nächste Schritt, dann sollen die Baumaßnahmen zur Umgestaltung des Platzes beginnen.

Dafür wird unter anderem der Verlauf der Ziegelstraße verändert. Diese wird künftig dort, wo bis vor Kurzem noch das marode Haus stand, auf die Landesstraße 96 führen. Die alte Zufahrt verschwindet. Damit wird sogleich der Kreuzungsbereich deutlich entschärft, der sehr schlecht einzusehen ist.

An Stelle der alten Einmündung von der Ziegelstraße auf die Landesstraße entsteht ein Rondell mit Parkbänken und einem Denkmal in der Mitte. Wie dieses aussehen soll, darüber müssen die Mitglieder des Ortsbeirates noch abstimmen.

 

Alte Ziegel und Ortswappen könnten die Mitte schmücken

Im Gespräch ist das Ortswappen, das an dieser prominenten Stelle einen Platz bekommen könnte. Felix Menzel, Bürgermeister der Gemeinde Milower Land (SPD), hat sich zudem bereit erklärt, Ziegelsteine, die einst in Bützer gebrannt wurden, aus seinem Privatbesitz zu spendieren.

Nicht abgerissen hat der Bagger die Garage, die ebenfalls zu dem Grundstück gehört, das die Gemeinde erworben hat. Hier sollen künftig das Festzelt, Sitzgarnituren, der Rasenmäher und Ähnliches untergestellt werden.

Zum Platz werden künftig auch Stellplätze gehören, die zu Veranstaltungen wie dem Koselfest als Tanzfläche dienen sollen und ansonsten von mobilen Verkaufsgeschäften wie Bäcker oder Fleischer genutzt werden können.

In verschiedenen Sitzungen und Besprechungen hatten sich die Bützeraner dafür ausgesprochen, dass die alte Handschwengelpumpe erhalten bleibt. Sie wird nun um einige Meter versetzt und steht künftig zwischen Ebereschen und umgeben von Natursteinpflaster.

Rund 170.000 Euro für Bützers neuen Dorfplatz

Natürlich wird der neue Platz zwischen Alter Dorfstraße und der besagten Garage auch mit neuen Pflanzen und Bäumen verschönert. Außerdem ist eine Hecke geplant. Allerdings werden noch einige Monate vergehen, bis Gehölz und Pflanzen in die Erde kommen. Allein die umfangreichen Pflasterarbeiten werden viel Zeit in Anspruch nehmen.

Felix Menzel hofft, dass Bützer bis Weihnachten seinen neuen Dorfplatz einweihen kann und hier vielleicht schon zu einem Adventstreffen einlädt.

Rund 170000 Euro kostet das Vorhaben. Auf die Anlieger entfallen 500 Euro, knapp 52000 Euro steuert die Gemeinde Milower Land bei. Etwa 118000 Euro kommen aus dem Leader-Programm.

Für Bützer geht damit ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Der Schandfleck in der Dorfmitte verschwindet und der Ort bekommt einen neuen, barrierefreien Begegnungsort. Der soll dann auch Touristen, die zum Beispiel auf dem Havelradweg durch Bützer kommen, zum Verweilen einladen.

Kommende Woche werden die Anwohner über die Maßnahme und den genauen Ablauf informiert, bevor ab 3. September die weiteren Arbeiten beginnen.

Text und Foto Märkische Allgemeine / Christin Schmidt
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MAZ