Kreative Gespräche auf der Havel

Veröffentlicht am 22.08.2018 in Familie

Das Innovationsbündnis Havelland kommt per Schiff zu den Bürger und lädt in Premnitz, Strodehne, Rathenow, Milow, Ketzin und Brieselang zu Gesprächen ein. Im Mittelpunkt steht die Zukunft der Region.

Was bewegt die Havelländer? Was wünschen sich die Menschen, die in Rathenow, Premnitz oder Milow leben? Welche Zukunftsideen haben sie für ihre Region und was macht das Leben im Havelland überhaupt lebenswert?

Über diese Fragen möchten die Koordinatoren des noch jungen Innovationsbündnisses Havelland mit den Bürgern ins Gespräch kommen. Und wo kann man das besser als auf der Lebensader und Namensgeberin dieser Region: der Havel.

Das Innovationsbündnis ist eine Gemeinschaftsinitiative des Landkreises Havelland und der Helga Breuninger Stiftung, die von Sabine Kosakow-Kutscher, Demografie-Referentin des Landkreises und Tobias Hipp, Mitarbeiter der Stiftung, koordiniert wird.

Unter dem Motto „Ich bleib dann mal hier – Leben im Havelland“ fahren die beiden vom 25. August bis 12. September sechs Orte im Havelland mit dem MS John Franklin vom Wasser aus an und laden zum Bürgerdialog ein.

Das Schiff soll dabei die Bühne für kreativ moderierte Gespräche bilden zu Themen, die die Menschen vor Ort bewegen. „Wir möchten einen Prozess initiieren, der Innovation befördert und zugleich die regionale Identifikation und Verbundenheit mit der Region stärkt“, erklärt Sabine Kosakow-Kutscher.

Für Felix Menzel (SPD), Bürgermeister der Gemeinde Milower Land, kommt die Tour im richtigen Moment. Am 1. September feiert die Gemeinde ihren 26. Geburtstag, dann wird auch das Schiff am Gasthof Milow anlegen.

Am 2. September möchte Felix Menzel dann ab 9 Uhr mit allen interessierten Bürgern auf dem MS John Franklin über die Möglichkeiten des technischen Fortschritts und der neuen Medien plaudern.

„Mein Wunsch ist es, eine App oder Ähnliches zu entwickeln, die es den Bürgern ermöglicht, sich umfassend zu informieren und ihnen zugleich die Chance gibt, sich einzubringen. Also ein Bürgerportal, das Beteiligung und Information bietet und eine aktive Bürgerschaft fördert“, erklärt Menzel.

Weil sich die Gemeinde die Entwicklung einer solchen App nicht leisten kann, hatte Menzel vor Kurzem versucht mit der Teilnahme am Wettbewerb „Smart Village“ die Digitalisierung voranzutreiben. Zwar verpasste er knapp den ersten Platz und damit eine Förderung.

Er erregte aber die Aufmerksamkeit einiger IT-Fachkräfte aus dem Milower Land. Die sind so begeistert von der Idee, dass sie Unterstützung angeboten haben. „Wir haben so clevere Leute mit tollen Ideen, die wir zusammenbringen wollen“, so Menzel.

Er will jetzt gemeinsam mit den Bürgern einen neuen Anlauf starten und spendiert dafür am 2. September Getränke und Brötchen für einen Brunch auf dem Schiff. Auch eine Hopseburg wird vor Ort aufgestellt, denn der Bürgerdialog soll für die ganze Familie etwas bieten.

Die Gäste sind eingeladen, sich Käse, Marmelade, Honig und dergleichen mitzubringen, um dann beim Schlemmen kreative Pläne zu schmieden. „Wir wollen keine Grenzen setzen, jeder darf und soll sich mit Vorschlägen einbringen“, betont der Bürgermeister.

Die Schiffstour, die am Samstag beginnt, ist ein Ergebnis der zwei Zukunftskonferenzen des Innovationsbündnisses, auf denen Ideen für das Havelland formuliert wurden. Eine Auswertung der Gespräche auf dem Schiff ist für die dritte Zukunftskonferenz am 9. Oktober in der Akademie Paretz geplant. Interessierte können sich dazu auf der Internetseite des Innovationsbündnisses anmelden.

Während die MS John Franklin in den einzelnen Orten anlegt, besteht zudem die Möglichkeit, die Ausstellung der „schwimmenden Wunderkammer“ im Innern des Schiffes zu besichtigen. Um genügend Brötchen für den Brunch zu bestellen, bittet die Gemeindeverwaltung um Anmeldung bis zum 30. August unter: 03386/27090.

Text und Foto Märkische Allgemeine / Christin Schmidt
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