Bürgermeister wirbt für Weltkrebstag

Veröffentlicht am 15.05.2018 in Gesundheit

Der Weltblutkrebstag am 28. Mai erinnert daran, dass eine Stammzellenspende Leben retten kann. Felix Menzel, Bürgermeister im Milower Land, wirbt für diesen Tag und hat fünf neue Spender gewonnen.

Männerrunden können vieles sein – lustig, ausgelassen, feuchtfröhlich, mitunter auch peinlich. Felix Menzel, Bürgermeister im Milower Land, hat nun bewiesen, ein Treffen unter Männern kann sogar Leben retten.

Menzel hat fünf Freunde zusammengetrommelt, jedem zwei Wattestäbchen in die Hand gedrückt mit der Aufforderung, diese eine Minute lang im Mund kreisen zu lassen und anschließend in einen Umschlag zu stecken.

Die Umschläge schickt der Bürgermeister nun an die DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei, die damit fünf neue potenzielle Stammzellenspender registrieren kann, die vielleicht schon bald ein Leben retten.

Die DKMS sucht für Menschen, die an Blutkrebs erkrankt sind, weltweit nach passenden Stammzellenspendern. Für Betroffene ist dies oft die einzige Chance auf Heilung.

 

Das Havelland beteiligt sich am Weltblutkrebstag

Um für möglichst viele Patienten einen passenden Spender zu finden, gründete Peter Harf 1991 die DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei nachdem seine Frau an den Folgen einer Leukämieerkrankung starb.

Wenngleich sich inzwischen allein in Deutschland mehr als sieben Millionen Menschen als potenzielle Spender registriert haben, findet noch immer jeder zehnte Patient keinen Spender.

Verstärkte Öffentlichkeitsarbeit ist also nötig, um noch mehr Menschen in die weltweite Datenbank aufnehmen zu können. Weil die Situation für Patienten nur gemeinsam und länderübergreifend verbessert werden kann, hat die DKMS 2014 den World Blood Cancer Day – den Weltblutkrebstag ins Leben gerufen.

Dieser findet seither jährlich am 28. Mai statt und ist ein Aktionstag im Kampf gegen Blutkrebs, an dem überall auf der Welt Solidarität mit den Patienten demonstriert werden soll.

Unter dem Motto „Stäbchen rein, Spender sein“ haben die Stinknormalen Superhelden schon mehrfach dazu aufgerufen, sich typisieren zu lassen. In diesem Jahr beteiligt sich nun Felix Menzel im Rahmen des Weltblutkrebstages an einer Aktion der DKMS.

„Ich hatte von der DKMS eine Einladung bekommen, mich zu engagieren und fünf neue potenzielle Spender zu werben. Weil das eine einfache und sehr gute Sache ist, habe ich meine Freunde dazu eingeladen“, erzählt Menzel.

Er selbst hat sich bereits vor zwei Jahren typisieren lassen. „Meine Frau hatte mich darauf gebracht. Ich nehme mir seit Jahren vor Blut, zu spenden, habe es aber bisher immer aufgrund irgendwelcher Termine nicht geschafft.

Diese Sache hier konnte ich einfach zuhause erledigen. Wir haben die Unterlagen online bestellt, das Formular ausgefüllt und die Probe entnommen, alles rein in den Umschlag, fertig. So kann jeder zum Held werden.“

„Leichter kann man anderen Menschen nicht helfen“

Das gleiche Prozedere absolvierten nun fünf Freunde des Bürgermeisters. „Das ist wirklich einfach“, bemerkte Björn Eichhorn aus Bützer, während er das Wattestäbchen kreisen ließ.

Michael Lorenz, Ortsvorsteher in Großwudicke, Sebastian Lodwig und Mike Großmann aus Rathenow sowie Mögelins Ortsvorsteher Andreas Hille taten es ihm gleich.

„Leichter kann man anderen Menschen nicht helfen“, bemerkte Mike Großmann nachdem er seine Stäbchen in den Umschlag gepackt und diesen verschlossen hatte. Felix Menzel hofft, dass diese Aktion noch viele Nachahmer findet.

„Jeder hat schon einmal im Freundes- oder Bekanntenkreis jemanden an Krebs verloren. Wenn wir die Chance haben, Blutkrebs mit einer Stammzellenspende zu heilen, sollten alle mitmachen und so Leben retten“, betont Menzel.

 

Stammzellen spenden – Leben retten

Alle 35 Sekunden erhält ein Mensch irgendwo auf der Welt die Diagnose Blutkrebs.

Darunter sind sehr viele Kinder und Jugendliche, deren einzige Chance auf Heilung eine Stammzellspende ist.

Die DKMS hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Zahl der weltweit registrierten Spender zu erhöhen und arbeitet seit 2004 international.

Als Spender kommen gesunde Menschen zwischen gesunde Freunde zwischen 18 und 55 Jahren in Frage.

Die Registrierung ist schon mit 17 Jahren möglich.

Ab dem 18. Geburtstag werden Spender für den weltweiten Suchlauf berücksichtigt.

Nach den Erfahrungen der DKMS kommt es bei höchstens fünf von hundert potenziellen Stammzellspendern innerhalb der nächsten zehn Jahre zu einer Stammzellspende.

Mehr Infos zur DKMS und der Typisierung auf www.dkms.de

 

Text und Foto Märkische Allgemeine / Christin Schmidt
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MAZ