Rathenow erhebt sich gegen Gewalt an Frauen

Veröffentlicht am 15.02.2019 in Familie

Zum fünften Mal beteiligte sich Rathenow am weltweiten Aktionstag „One Billion Rising“ – „Eine Milliarde erhebt sich“ gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Der Märkische Platz tobte und es gab Lob aus Berlin.

Seit 2012 tanzen auf öffentlichen Plätze weltweit Tausende Menschen am Valentinstag gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Mit dabei ist auch die havelländische Kreisstadt. Hier erhoben sich am Donnerstag rund 150 Rathenower.

Sie folgten dem Aufruf des Unabhängigen Frauenvereins Rathenow, der wieder gemeinsam mit Family Fitness zum Tanzflashmob auf dem Märkischen Platz aufgerufen hatte. Mit großer Begeisterung erhoben sich Mädchen und Jungen, Männer und Frauen um ein Zeichen gegen Gewalt zu setzen.

Die Choreografie, die auch in diesem Jahr zum Lied „Sprengt die Ketten“ getanzt wurde, konnten die Teilnehmer vorab in zwei Workshops einstudieren. Aber auch alle, die die Schritte nicht drauf hatten, waren willkommen.

Unter die Teilnehmer hatten sich sogar Rathenows BürgermeisterRonald Seeger (CDU) und Felix Menzel (SPD), Bürgermeister der Gemeinde Milower Land gemischt. Die Vorsitzende der Rathenower Stadtverordnetenversammlung, Diana Golze (Die Linke), fehlte auch nicht.

Jana Reinhardt hatte in diesem Jahr die friedliche Aktion, die mit Spaß und Freude auf ein ernstes Thema aufmerksam macht, eröffnet.

„Wir wollen auf das, was Frauen und Mädchen erleiden müssen aufmerksam machen. Laut einer UN-Statistik wurde bereits jede dritte Frau Opfer von Gewalt. Wurde geschlagen, gedemütigt, vergewaltigt oder in anderer Form misshandelt. Allein in Deutschland wurden im Jahr 2017 147 Frauen von ihren Partnern oder Ex-Partnern getötet“, erklärte Reinhardt.

Sie weiß wovon sie spricht, denn seit Jahren leitet sie gemeinsam mitCatrin Seeger das Frauenhaus in Rathenow und erlebt in ihrer täglichen Arbeit immer wieder, wie viele Frauen sich zuhause nicht sicher fühlen können.

Indirekt beteiligte sich auch die Bundestagsabgeordnete Anke Domscheid-Berg (Die Linke). Sie hatte eine Videobotschaft aus demBundestag an die Rathenower geschickt.

„Gewalt an Frauen hat bereits Ausmaße einer Pandemie erreicht. 140.000 Fälle häuslicher gab es 2018 allein Deutschland, davon über 4000 im Land Brandenburg. Dagegen müssen wir gemeinsam aufstehen und ich finde es großartig, dass Rathenow dabei ist.“

Text und Foto Märkische Allgemeine / Christin Schmidt

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MAZ