Nach der Schule langes Warten auf den Bus

Veröffentlicht am 23.07.2018 in Verkehr

Viviaan Schmunk (l.) mit Felix Menzel (2.v.l.), Gabriele Linke (r.) und Klaus Saar (M.). Quelle: Christin Schmidt

Die Gemeinde Milower Land will aus dem neuen Buskonzept „weiteres Havelland“ das Beste für sich herausholen. Bürgermeister Menzel ruft die Bürger auf, sich mit ihren Wünschen einzubringen.

Es gibt kaum eine Veranstaltung im Milower Land, auf der das Thema Busverkehr nicht diskutiert wird. Die Anbindung an die Kreisstadt, zu Schulen, Ärzten, zum Bahnhof und zum Supermarkt sind für viele enorm wichtig. Bisher waren aber die wenigsten Bürger mit dem Busangebot zufrieden.

„Seit 20 Jahren klagen wir über diese Probleme, viel verändert hat sich nicht und ich sehe nach wie vor Mängel“, erklärte Klaus Sahr, Mitglied des Seniorenbeirats Milower Land, mit Blick auf das neue Buskonzept „weiteres Havelland“ der Havelbus Verkehrsgesellschaft (HVG).

Am Donnerstag saß Sahr mit drei weiteren Mitgliedern des Gremiums in der Verwaltung in Milow und sprach mit Bürgermeister Felix Menzel (SPD) und Vivian Schmunk, Vorsitzende des Milower Jugendparlaments über das Konzept.

Der Bürgermeister hatte eingeladen, um Vorschläge zu sammeln, die in eine amtliche Stellungnahme an die HVG einfließen sollen. Mit dem Jugendparlament und dem Seniorenbeirat hatte er nun zwei Gremien eingeladen, die jene Bevölkerungsgruppen vertreten, die in der Regel am stärksten auf den Bus angewiesen sind.

Havelbus sammelt bis 31. August Vorschläge

„Für uns wäre es wichtig, dass die Busse in der Zeit von 11 bis 15 Uhr häufiger von Rathenow zurück auf die Dörfer fahren. Denn oft müssen wir nach Unterrichtsschluss zwei Stunden warten, bis wir nach Hause kommen.“ Und noch einen Wunsch hat die Jugend: Ein zusätzlicher Halt an der Bürgelschule. Aktuell müssen die Schüler den Friedrich-Ebert-Ring überqueren und bis zur Schule laufen. Beide Vorschläge werden in die amtliche Stellungnahme einfließen, so Menzel.

Die Senioren bewegt unter anderem die Anbindung von Schmetzdorf nach Großwudicke. Das Gebiet ist sozusagen ein weißer Fleck in Sachen Busverkehr und findet auch im neuen Konzept keine Beachtung. „Es gibt viel zu wenig Zusammenarbeit zwischen Bus und Bahn“, kritisierte Klaus Sahr. Eine Lösung könnte die Verlängerung der Linie 672 als Rufbus sein, so Menzels Vorschlag.

Gabriele Linke, die Vorsitzende des Seniorenbeirats wünscht sich eine Verbindung von Rathenow ins Milower Land in den Abendstunden: „Es gibt viele Senioren, die gern ins Theater fahren wollen, das sollte bedacht werden.“ Menzel erinnerte daran, dass im neuen Konzept ein Spätbus vorgesehen ist.

Bis 31. August hat jeder die Möglichkeit, seine Wünsche schriftlich der HVG mitzuteilen. Das ist auch online möglich: www.havelbus.de. Im Milower Land nimmt zudem die Verwaltung Vorschläge entgegen.

 

Text und Foto Märkische Allgemeine / Christin Schmidt
Die Artikel zum Thema finden Sie hier:

MAZ