Gemeinde spart jetzt jährlich 40.000 Euro

Veröffentlicht am 11.07.2019 in Wirtschaft

Es ist wieder hell im Milower Land. Vor wenigen Tagen hat die Gemeinde die Umrüstung der Straßenbeleuchtung abgeschlossen. Bis auf wenige Ausnahmen sind nun alle 1070 Laternen in den zehn Ortsteilen wieder in Betrieb. Lediglich in Bahnitz stehen nochvereinzelt alte Laternen mit Holzmasten, die noch in diesem Jahr komplett erneuert werden.

Seit 2016 waren zwei Gemeindemitarbeiter jeweils vier Wochen im Jahr nur mit der Umrüstung der Straßenlampen beschäftigt. Zudem halfen in einigen Orten heimische Elektrofirmen bei der Umsetzung. „Weil es uns nicht möglich war, eine Firma für alle Leuchten zu beauftragen, haben wir das aus eigener Kraft gestemmt“, berichtet Bürgermeister Felix Menzel(SPD).

Er kennt die Diskussion um die Straßenbeleuchtung noch aus seiner Zeit als Ortsvorsteher in Großwudicke vor gut zehn Jahren. Um Kosten zu sparen und weil die Laternen teilweise zu dicht stehen, beschlossen die Abgeordneten damals, jede zweite Laterne auszuschalten.

2015 mit der Planung bekommen

Ausgenommen waren Kreuzungsbereiche. Daraufhin beschwerten sich die Bürger. Erst sollten sie mit Anliegerbeiträgen für die Straßenlampenzahlen und dann blieb ein Teil einfach aus. Insgesamt schaltete die Gemeinde 270 Laternen ab.

Als sich Menzel 2011 um das Amt des Bürgermeisters bewarb, versprach er unter anderem, dass die Gemeinde wieder heller werden soll. Dieses Versprechen löst er nun kurz vor der nächsten Bürgermeisterwahl am 1. September ein. Damit endet für die Verwaltung ein Großprojekt, das 2015 mit der Planung begann.

Nach einer Testphase in der Milower Bahnhofstraße hatte sich die Verwaltung für sogenannte LED-Retrofit-Leuchtmittel entschieden. Diese ermöglichen einen einfachen Austausch und sie verbrauchen deutlich weniger Energie – 15 bis 30 Watt statt wie bisher 70 bis 150 Watt.

Mindestens 40.000 Euro Einsparungen

Zudem wurden die Straßen klassifiziert, je nach Auslastung und dem Abstand der einzelnen Laternen. „Was die Mitarbeiter der Verwaltung geleistet haben, war eine echte Fleißarbeit“, betont Menzel.

Rund 110.000 Euro hat das Vorhaben gekostet, darin ist der Stundenlohn der Gemeindearbeiter noch nicht enthalten. Viel Geld für eine kleine Gemeinde wie das Milower Land. Dennoch hat sich die Investition gelohnt.

„Dank der neuen Lampen sparen wir nun jährlich mindestens 40 000 Euro bei den Betriebskosten ein. Vorher haben wir etwa 70 000 Euro pro Jahr gezahlt und das für deutlich weniger Lampen. Jetzt liegen wir bei unter 30 000 Euro“, verrät Felix Menzel. In weniger als drei Jahren müsste sich die Investition also amortisiert haben.

Neue Lampen verringern Lichtverschmutzung

Das ist aber nicht der einzige Vorteil, den die Umrüstung mit sich bringt. Die neuen Lampen sind auch konform mit dem Sternenpark. Das heißt, das Licht strahlt nicht nach oben und nicht in die Fläche, was die Lichtverschmutzung verringert und dazu beiträgt, dass die Sterne über dem Naturpark Westhavelland heller funkeln.

Mit einer Farbtemperatur von 3000 Kelvin, was einem warmen Weiß entspricht, wird auch die Natur geschont. Insektenschwärme im Lichtkegel gibt es nun nicht mehr, so Menzel.

„Das Thema ist jetzt vom Tisch und die Leute sind zufrieden, dass die Wege wieder alle ausgeleuchtet sind“, so Wolfgang Gräfe, Vorsitzender der Gemeindevertretung.

Text und Foto Märkische Allgemeine / Christin Schmidt

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MAZ