Mehr Anerkennung für ehrenamtliche Retter

Veröffentlicht am 05.11.2018 in Allgemein

2017 fand die erste Podiumsdiskussion zur Zukunft des Ehrenamts mit Sicherheitsaufgaben in Rathenower statt. Einiges hat sich seither zum Positiven verändert. Gesprächsbedarf gibt es aber noch immer.

Rathenow

Für ehrenamtliche Retter hat sich in den letzten Monaten einiges zum Positiven verändert. Unter anderem hat der Landkreis Havelland zwei Stellen geschaffen, um die Jugendarbeit der Blaulichtorganisationen an Schulen zu koordinieren.

Außerdem beschloss die Landesregierung, freiwilligen Hilfskräften im Brand- und Katastrophenschutz ab 2019 mit einer sogenannten Retter-Prämie in Höhe von 200 Euro im Jahr für ihr Engagement zu danken.

Dass diese Maßnahmen umgesetzt wurden, ist nicht zuletzt dem beharrlichem Engagement havelländischer Akteure zu verdanken. Die hatten vor einem Jahr auf der ersten Podiumsdiskussion in Rathenow zur Zukunft des Ehrenamts mit Sicherheitsaufgaben über jene Maßnahmen diskutiert und später intensiv an der Umsetzung gearbeitet.

Staatssekretärin Lange sitzt im Podium

Weil es aber noch viel mehr zu tun gibt, findet nun die zweite Podiumsdiskussion statt. Am 13. November lädt die Sozialdemokratische Gemeinschaft für Kommunalpolitik (SGK) Brandenburg um 18 Uhr ins Kulturzentrum ein.

Katrin Lange (SPD), Staatssekretärin im brandenburgischen Innenministerium, wird mit Werner-Siegwart Schippel (SPD), Präsident des Landesfeuerwehrverbandes, Daniel Weber, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands Havelland, und Marco Köhr, Leiter der Einsatzdienste des ASB Ortsverbands Nauen, im Podium sitzen.

Felix Menzel (SPD), Bürgermeister der Gemeinde Milower Land und aktiver Feuerwehrkamerad, moderiert die Veranstaltung.

Themen wie Digitalfunk und Ausstattung stehen auf der Agenda

„Vieles bewegt sich im Bereich des Ehrenamtes mit Sicherheitsaufgaben und vieles soll noch bewegt werden. Wegen der Aktualität des Themas und des großen Interesses wollen wir die Podiumsdiskussion in Rathenow fortsetzen“, so die Geschäftsführerin der SGK Brandenburg, Rachil Rowald.

Sie erwartet neben Vertretern aus der Politik wieder zahlreiche Ehrenamtler aus Freiwilligen Feuerwehren der Region, aber auch vom Technischen Hilfswerk, dem ASB und anderen Organisationen.

„Schon während der ersten Podiumsdiskussion wurde deutlich, dass der Diskussionsbedarf groß ist. Vom Leitbild im Allgemeinen über den Digitalfunk im Besondern bis hin zur technischen Ausstattung und der Anerkennung.

Das Ehrenamt wird nicht mehr ausreichend gewürdigt

Viele Teilnehmer äußerten deshalb den Wunsch, diese gemeinsame Gesprächsrunde fortzusetzen und Probleme in großer Runde offen anzusprechen. Das wollen wir nun tun“, so Menzel.

Die Podiumsdiskussion sei auch nötig, weil das Ehrenamt nicht mehr ausreichend gewürdigt wird. „Es gibt Menschen, die sich beschweren, weil nachts die Sirene geht oder Einsatzwagen mit Blaulicht fahren. Die Menschen vergessen, dass die Retter teilweise ihr Leben aufs Spiel setzen, um anderen zu helfen. Deshalb müssen wir auch über die gesellschaftliche Stellung dieses Ehrenamts sprechen“, betont der Bürgermeister.

Die aktuelle Lage sowie bereits vorliegende Vorschläge sollen an dem Abend besprochen werden. „Wir wollen uns gemeinsam Gedanken darüber machen, welche Anreize wir schaffen können, um Behörden und Organisationen einsatzbereit zu halten und dieses Ehrenamt attraktiver zu gestalten“, sagt Rachil Rowald.

Wer dabei sein möchte, meldet sich unter: 0331/73 09 82 00 oder per E-Mail: info@sgk-potsdam.de an.

Text Märkische Allgemeine / Christin Schmidt

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