Aus Edeka wird NP

Veröffentlicht am 17.08.2011 in Wirtschaft

Felix Menzel, Karin Wienke und Martin Gorholt (v.l)

Neues Warensortiment an alter Stelle

Seit einiger Zeit hielten sich Gerüchte, dass der Edeka-Markt in Milow schließen würde. Und daran ist auch etwas dran: Karin Wienke, derzeitige Inhaberin des Milower Marktes, hat aus Altersgründen zum 31.10. dieses Jahres bei der Edeka gekündigt und gibt ihren Markt auf. „Ich habe noch einen anderen Markt in Groß Kreutz und pendle jetzt seit Jahren fast täglich zwischen beiden Geschäften hin und her. Das wird mir jetzt allmählich zu stressig – und mit 65 hat man sich ja auch etwas Ruhe verdient“, so die Inhaberin.

Zuerst sah es so aus, dass die Einwohner aus Milow und dem Umland sich nach einer neuen Einkaufsstätte außerhalb des Ortes umsehen müssten. Dann vermeldeten Martin Gorholt, Staatssekretär im Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur in Brandenburg, und Felix Menzel, Mitglied der Gemeindevertretung Milower Land und Ortsvorsteher von Großwudicke, dass der Edeka-Markt auch nach dem altersbedingten Rückzug von Karin Wienke erhalten bleibt. Gorholt und Menzel hatten sich auf verschiedenen Ebenen dafür eingesetzt, dass Edeka sein Engagement in Milow beibehält.

Aktuellen Informationen zufolge wird der Edeka-Markt nun jedoch in einen NP-Markt (Niedrig Preis-Markt) umgewandelt. Der Discounter NP mit fast 400 Filialen ist ein Tochterunternehmen der Edeka- Regionalgesellschaft Minden-Hannover.

„Ich muss den Laden zum 31.10. besenrein übergeben. Um das zu schaffen, werde ich den Markt wahrscheinlich 14 Tage vorher schließen, weil ich ja alles komplett ausräumen muss“, schätzt die Inhaberin. Und NP wird sicherlich auch einige Wochen benötigen, bis sie den Laden dann wieder vollständig eingerichtet haben, dass sich die Kunden wieder wohl fühlen können. Auch die Thonke-Filiale im Eingangsbereich des Marktes bleibt bestehen.

Etwas leid tut es Karin Wienke schon: Immerhin hat sie den Markt 7 Jahre geführt und in dieser Zeit sind viele Laufkunden zu Stammkunden geworden. Rund 400 x klingeln am Tag die Kassen – ein Zeichen, dass der Markt mit seinem Vollsortiment angenommen wurde.

Felix Menzel berichtete, dass er in zahlreichen Gesprächen mit Bürgern der Region in letzter Zeit Unsicherheit spüren konnte, was denn aus dem Markt werden würde. So freut es den Bürgermeisterkandidaten natürlich umso mehr, dass der Markt, in welcher Unternehmensform auch immer, als Einkaufsstätte, insbesondere für die Senioren, erhalten bleibt.