Der Springberg

Veröffentlicht am 15.02.2018 in Wirtschaft

Was lange währt, wird endlich gut.

 

Milow. Mit einem freudigen Lächeln trat Günther Geib am Mittwoch in den Versammlungsraum der Gemeindeverwaltung Milower Land. Von 1992 bis 2004 leitete er von hier aus als Amtsdirektor die Geschicke und schob unter anderem 1995 ein Projekt an, dass den Mitarbeitern der Verwaltung, den Abgeordneten und Bürgern in den letzten zwei Jahrzehnten viel Kraft und Nerven gekostet hat.

Dieses Mammutprojekt, die Erschließung des Springbergs als Wohngebiet, steht nun kurz vor der Vollendung. „Ich bin sehr glücklich, dass sich die Mühe gelohnt hat. Für mich ist das ein nachträgliches Erfolgserlebnis“, erklärte Geib.

Nicht nur ihn stimmte diese Nachricht froh. Erleichterung lag auch in den Gesichtern des Vorsitzenden der Gemeindevertretung, Wolfgang Gräfe (CDU) und des Milower Ortsvorstehers Winfried Ganzer. Über Jahre hatten sie sich mit dem Vorhaben befasst, debattiert, gekämpft und wohl so manches Mal die Hoffnung auf ein Happy Hand nahezu begraben.

„Es war ein sehr langer Weg für die Gemeinde, den ich zunächst als Abgeordneter und zuletzt als Bürgermeister begleitet habe. Allein in den letzten fünf Jahren haben wir immer wenn es uns möglich war in diesem Gebiet Grundstücke erworben oder getauscht, um an dem Punkt anzukommen, an dem wir nun stehen“, erklärte Felix Menzel (SPD), Bürgermeister der Gemeinde Milower Land am Mittwoch.

Vor sich hatte er die Verträge ausgebreitet, die die Zusammenarbeit mit dem künftigen Investor Andreas Zelwis, besiegeln. Zelwis hatte im Rahmen des Ausschreibungsverfahrens den Zuschlag bekommen und soll nun das Gebiet erschließen. „Wir wollen möglichst vielen Familien bezahlbaren Bauraum bieten und zugleich auch der regionalen Baubranche etwas Gutes tun“, betonte Zelwis, der gerade ein Wohngebiet in Börnicke bei Nauen erschlossen hat. Er wolle möglichst schnell in den Weiterverkauf der einzelnen Grundstücke kommen. Erste Interessenten dafür gibt es laut Zelwis bereits.

Das gesamte Gebiet umfasst rund elf Hektar, davon sind rund sieben Hektar Baufläche, gut zwei Hektar Verkehrsfläche und zwei Hektar Grünflächen. Der Großteil des Gebietes ist noch unerschlossen. Gerade einmal elf Prozent sind belegt. Das dürfte sich bald ändern. Denn der Gemeinde ist es in den letzten Jahren gelungen, etwa die Hälfte der Fläche zu erwerben, die nun an Zelwis verkauft werden soll. Dem Kaufvertrag müssen die Gemeindevertreter in ihrer nächsten Sitzung am 21. März noch zustimmen. Wolfgang Gräfe räumte sogleich jegliche Zweifel aus, dass die Abgeordneten dagegen sprechen: „Wir haben den Bürgermeister gebeten alles soweit vorzubereiten. Er hat hier freie Hand.“

Noch im Februar soll eine Anwohnerversammlung zur Erschließung der Kreuzstraße einberufen werden und Investor Zelwis plant, bereits in diesem Jahr in die Weitervermarktung der insgesamt 36 Parzellen zu gehen. „Im allerbesten Fall können die ersten Interessenten schon in diesem Jahr anfangen zu bauen“, so der Investor.

Diese Nachricht nahm auch Milows Ortsvorsteher mit Freude auf. „Es gab heiße Diskussionen und sogar ernsthafte Bestrebungen das Ganze rückabzuwickeln. Ich bin wirklich froh, dass wir als Ortsbeirat an dem Projekt festgehalten haben und es nun so weit gekommen ist. Denn das Interesse für dieses Wohngebiet ist da“, ist sich Winfried Ganzer sicher.

Felix Menzel nutzte den Termin, um die Geduld und den Mut der Gemeindevertretung zu loben: „Sie machen es letztendlich möglich, dass der Springberg verkauft wird.“ Auch die Mitarbeiter der Verwaltung hätten viel Kraft und Zeit investiert, um die Pläne umzusetzen, Der Bürgermeister hofft, dass nun möglichst schnell viele Familien am Springberg ein neues Zuhause finden.

 

Text und Foto Märkische Allgemeine / Christin Schmidt

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PS.: Es war mir eine Ehre, dass der ehemalige Amtsdirektor meine Einladung zur Vertragsunterzeichnung angenommen hat.